Die Zukunft der Felgenaufbereitung
Cartec WheelDoctor DDC (Digital Diamond Copy)
22. November 2022
Der KFZ-Bestand in Deutschland liegt lt. KBA derzeit bei 59,6 Mio. Im Durchschnitt weist jedes (!) Fahrzeug eine beschädigte Felge aufgrund von Korrosion oder Bordsteinremplern auf, dadurch leiden nicht nur Optik und Wert des betroffenen Fahrzeugs.
Auch die Verkehrssicherheit und damit die HU-Plakette stehen auf dem Spiel. Aus harmlos aussehenden Kerben können fatale Risse entstehen, die bei starker Beanspruchung zur Zerstörung der Felge führen können.
Ca. 48 Millionen dieser beschädigten Räder können aufgrund ihres Schadensbildes repariert werden. Die übrigen sind so schwer bzw. an fahrsicherheitsrelevanten Stellen beschädigt, dass eine Reparatur nicht infrage kommt bzw. gar nicht erlaubt ist. Die Grundlagen für die Beurteilung des Beschädigungsgrades einer Felge und die Bedingungen für deren Bearbeitung sind in der „Beschreibung zu optischen Radaufbereitung vom 5.10.2010“ des Fachausschusses Kraftfahrzeugtechnik (FKT) enthalten.
Eingriffe in das Materialgefüge, Wärmebehandlung (z.B. Auftragsschweissen) oder Rückverformung („Ausbeulen“) sind aufgrund dessen grundsätzlich verboten. Die maximale Beschädigungstiefe im Grundmetall, also unterhalb des Lacks, darf 1mm nicht überschreiten, deren Aufbereitung darf nur im Bereich von 5cm in radialer Richtung ausgehend vom Aussenhorn stattfinden. Die Unwucht darf 0,5mm nicht überschreiten.
Die Firma CARTEC Autotechnik Fuchs zählt seit 35 Jahren zu den führenden sowie innovativsten Entwicklern und Anbietern von Smart-Repair Systemen für Alu-Felgen. Dazu gehören Waschanlagen (auch mit Ultraschall), Rotationsschleifmaschinen, Vorbereitungs-, Strahl- und Lackiermodule sowie Lacktrockner modernster Bauart. Inzwischen arbeiten über 700 Partner-Betriebe mit Anlagen rund um das TÜV-geprüfte CARTEC WheelDoctor-Verfahren (Techn. Bericht Nr. 76232807-1).
Das modernste Mitglied der Serie ist der WheelDoctor DDC (Digital Diamond Copy), eine KI-Software-gesteuerte Anlage zur Felgenvermessung und -aufbereitung (auch für glanzgedrehte Felgen), die die manuelle, numerische Eingabe der Bearbeitungsparameter obsolet macht. Sämtliche Grenzwerte des TÜV Süd bzw. CARTEC-Grenzwert-Katalogs werden automatisch eingehalten, Manipulation oder Fehlbedienung sind ausgeschlossen.
WheelDoctorDDC -Digital Diamond Copy - Die Zukunft der Felgenaufbereitung
Hierbei wird das aufzubereitende Rad in der Anlage über die Nabe zentriert und über den Lochkreis verschraubt, damit ein Verkippen und somit Materialabtrag an der falschen Stelle oder unerwünschte Vibrationen ausgeschlossen sind.
Ein Laser schafft durch die 360°-Multikontur-Erfassung praktisch einen digitalen Zwilling des jeweiligen Rades. Dabei werden Unwucht und Höhenschlag, Lage und Tiefe der Beschädigung sowie die Kontur der Speiche (Felgendesign) ermittelt. Aus bis zu 150.000 Messpunkten errechnet die Software sowohl wieviel Material abgetragen werden muss, um die Beschädigung fachmännisch zu beseitigen, als auch die Form des Rades, um den spurlosen Übergang vom bearbeiteten Felgenhorn zu den Speichen zu gewährleisten.
Aus bis zu 150.000 Messpunkten errechnet die Software sowohl wieviel Material abgetragen werden muss.
Anschließend erfolgt die DCC-Softwaregesteuerte Bearbeitung des Rades: die Beschädigung wird unter Einhaltung sämtlicher Grenzwerte mit Hilfe verschiedener Schneidwerkzeuge auf dem Werkzeugwechselturm abgetragen und ein fließender Übergang zu den Speichen wird geschaffen, sodass keine Kanten oder Übergänge entstehen. Da die Speichen zur Schutzzone des Rades gehören, darf hier ausschließlich Farb- oder Klarlack, aber kein Metall abgetragen werden.
Die glanzgedrehten Felgen werden so bearbeitet, dass nachher kein Unterschied zwischen bearbeiteter und unbearbeiteter Fläche erkennbar ist; was die Glätte bzw. Feinstrukturierung der Oberfläche betrifft, kann zwischen drei verschiedenen Glanzdrehoptionen gewählt werden.
Während der Bearbeitung werden Felge und Schneidwerkzeug luftgekühlt, einerseits, um das Ergebnis beim Glanzdrehen optimal zu gestalten, andererseits, um die Standzeit der Schneidwerkzeuge zu maximieren. Aufwendiges Reinigen der Felge nach Bearbeitung entfällt damit. Händische Nachbearbeitung vor dem Lackieren, entgraten o.ä. entfällt ebenfalls.
Auf dem hochauflösenden Touchdisplay wird der Maschinenführer Schritt für Schritt durch das automatische Programm geführt, er sieht den Betriebszustand der Anlage bzw. wo sich das Programm grade befindet. Nach dem Zentrieren und dem Messvorgang ist seine Anwesenheit jedoch nicht mehr erforderlich, d.h. er kann sich anderen Tätigkeiten zuwenden.
Vor Beginn und nach Abschluss der Bearbeitung wird zur Dokumentation und für das Werkstattprotokoll von der eingebauten Kamera jeweils ein Bild des Rades erstellt. Die gesamten Bearbeitungsparameter und Messergebnisse des Rades werden mit den Bildern für 10 Jahre als PDF in der Software archiviert. Die bearbeitete Felge erhält einen Aufkleber, der sie kenntlich macht, sowie ein Reparaturprotokoll als Zertifikat und Gütesiegel.
An dem eigens gegründeten CARTEC Academy-Schulungszentrum am Stammsitz in Plüderhausen absolviert der DCC-Kunde einen 3-tägigen Lehrgang, bei dem in Gruppen von max. 3 Teilnehmern unter intensiver persönlicher Betreuung jeder Prozessschritt bis zur fertigen Felge vermittelt wird. Zum Abschluss erhält der Teilnehmer ein Zertifikat zum Felgenspezialisten, sein Betrieb wird zum zertifizierten WheelDoctor-Fachbetrieb.
Sowohl bei Leasingrückläufern, als auch im Gebrauchtwagenhandel, beim Rädereinlagern oder beim ganz normalen Radwechsel existiert ein riesiges Marktpotential, das mittels des CARTEC WheelDoctor-Verfahrens den Umsatz eines Sevicebetriebs erheblich steigern kann.
Redaktion autoglaser.de und smart-repair.de
Joachim Schmieg
Bildquelle: CARTEC Autotechnik Fuchs GmbH
Autor: AUTO.net GLASinnovation
Quelle:
AUTO.net-GLASinnovation gmbh
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